Museumskonzerte 2024 / 2025
„Junge Pianisten Elite“

 

Roman Borisov

 

Einer sensiblen, musikalisch ausgebildeten Kindergärtnerin ist es zu verdanken, dass der 2003 geborene Roman Borisov schon mit vier Jahren der legendären Klavierlehrerin Mary Lebenzon am Konservatorium Novosibirsk vorgestellt wird, die ihn anschließend bis 2020 begleitet. Nach seinem Abitur wechselt er 2022 an die Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin.

Seit den frühesten Kinderwettbewerben macht er auf sich aufmerksam und kann schon bald eine beachtliche Karriere in Russland aufweisen, die auch auf Europa übergreift. In der Saison 2019/20 tritt er u.a. in Hamburg, Berlin, beim Gstaad Festival und erstmalig beim Klavier-Festival Ruhr auf. Orchester-Engagements führen ihn nach Nancy mit dem Orchestre de l’Opéra National de Lorraine unter Leitung von Vladimir Kiradjiev, nach Reutlingen mit der Württembergischen Philharmonie unter Ariane Matiakh und nach Wien mit dem ORF Symphonie Orchester unter Howard Griffith. Er ist Alumnus der Sommerakademie des Verbier Festivals, wo er wichtige Impulse von Andras Schiff, Klaus Hellwig, Sergei Babayan und anderen erhält.

Einen großen Erfolg feiert er im Oktober 2022 beim Kissinger Klavierolymp, wo er als jüngster Teilnehmer den ersten Preis gewinnt. Die Jury schreibt in ihrer Begründung: …“mit seinen hochmusikalischen intuitiven und gleichzeitig strukturbewussten Interpretationen…bewies er bedingungslosen Gestaltungswillen und bestach durch seine natürliche und stimmige Bühnenpräsenz“.

Zu den Highlights der Saison 2023/24 zählen insbesondere seine Debüts am Concertgebouw Amsterdam mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter Ariane Matiakh sowie am Konzerthaus Wien mit einem Recital-Programm. Weitere Orchester- Engagements beinhalten Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester unter Kent Nagano, mit dem Konzerthausorchester Berlin, den Bochumer Symphonikern, den Münchner Symphonikern, dem Romanian National Radio Orchestra. Sein solistisches Können stellt er zudem mit Rezitalen im Brucknerhaus Linz, beim Musikfest Bremen und erneut beim Klavier-Festival Ruhr unter Beweis.

Foto © Nikolaj Lund

Alexander Krichel

 

Der Pianist und ECHO Klassik-Preisträger Alexander Krichel ist bekannt für seine fesselnden Interpretationen der anspruchsvollsten Werke der Klavierliteratur – von Beethoven über Liszt bis Rachmaninoff und Prokofiev. 1989 in Hamburg geboren, fasziniert der Tastenvirtuose durch die Gegensätze, die er in sich vereint – in seinem Spiel verbindet er analytische Klarheit mit feurigen Emotionen.

Mit zwei der größten russischen Pianisten der Gegenwart als Lehrer hat die russische Schule Alexander Krichel besonders beeinflusst. Nachdem er Vladimir Krainevs letzter Student in Hannover war, zog es ihn nach London, wo er am Royal College of Music bei Dmitri Alexeev mit höchstem Prädikat abschloss. Die besondere Beziehung des Künstlers zu Sergej Rachmaninoff ist hervorzuheben. Die Klavierkonzerte des russischen Komponisten sind ein wichtiger Teil seines Repertoires. Die Live-Aufnahme des 2. Klavierkonzertes mit den Dresdner Philharmonikern unter Michael Sanderling gehört zusammen mit der Einspielung der drei großen Klavierzyklen von Maurice Ravel zu den Höhepunkten seiner Diskographie, die insgesamt acht Alben umfasst. Nachdem Alexander Krichel mit seinem Album “Enescu & Mussorgsky” seinen Einstand bei Berlin Classics feierte, erschien am 24. März 2023 mit “My Rachmaninoff” die zweite Veröffentlichung in dieser Zusammenarbeit – nur wenige Tage bevor der russische Komponist seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte. Jan Brachmann bescheinigte Alexander Krichel dazu in der F.A.Z. „einen zutiefst persönlichen, singenden, nachdenklichen Ton, der anrührt und hinreißt. In diesen Augenblicken finden Klugheit und Mut zusammen.“

Sowohl auf nationalem als auch internationalem Podium ist der Pianist zu Hause: Er gab Konzerte in der Philharmonie Berlin, der Elbphilharmonie Hamburg, der Kölner Philharmonie, im Konzerthaus und Musikverein Wien oder in der Tonhalle Zürich. Ebenso war er in London, New York City, Hongkong, Shanghai, Tokio, Kyoto, St. Petersburg, Mexico City, Oslo, Warschau, Bukarest und vielen weiteren Städten eingeladen. Neben Auftritten mit dem hr-Sinfonieorchester, den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und den Bremer Philharmonikern ist Krichel ebenso ein gern gesehener Gast beim Tokyo Symphony Orchestra, beim Kyoto Symphony Orchestra, der Hong Kong Sinfonietta, den Festival Strings Lucerne, dem Polish Chamber Philharmonic Orchestra, dem St. Petersburg Symphony Orchestra und anderen. Ebenso konzertiert er kammermusikalisch mit dem Shanghai String Quartet, dem Goldmund Quartett sowie dem Amaryllis Quartett.

Während des langen Corona-Lockdowns fand der Künstler mit ungewöhnlichen Aktionen und Streaming-Konzerten, wie dem weltweit ersten Klassik-Konzert in einem Autokino oder einem Videotagebuch aus einer Hongkonger Hotelsuite, in der er eine 14-tägige Quarantäne vor einem Konzert einhalten musste, den Weg zu seinem Publikum.

Alexander Krichel ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Festivals „Kultur Rockt“ sowie künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Kammermusik am Hochrhein“. Seit 2018 ist er außerdem Jurymitglied des Fanny Mendelssohn Förderpreises.

Abseits des Klaviers begeistert sich Alexander Krichel für Darstellende und Bildende Kunst sowie für Fremdsprachen. Er engagiert sich in Projekten, die Kindern und Jugendlichen Zugang zur klassischen Musik verschaffen, und setzt sich in der Hospizarbeit ein.

Foto © Uwe Arens

Illia Ovcharenko

 

Die Biografie des 2001 in der Ukraine geborenen Illia Ovcharenko klingt ebenso beeindruckend wie sein intensives und kraftvolles Spiel. Nach dem Besuch eines Tschaikowksy Konzerts erklärte er seiner Mutter im Alter von sechs Jahren, dass er Pianist werden wollte, nahm Klavierunterricht am staatlichen Musiklyzeum für begabte Kinder in Kiew und gab mit zwölf Jahren sein Konzertdebüt in der Nationalphilharmonie der Ukraine. Anschließend studierte er in Tel Aviv bei dem legendären Klavierpädagogen Arie Vardi und macht aktuell an der Musikhochschule Hannover seinen Master.
Bei mehr als zwanzig Wettbewerben hat er weltweit in den letzten Jahren Preise gewonnen, darunter so renommierte Wettbewerbe wie die New York International Competition, die Hilton Head International Competition, die Busoni International Competition in Bergamo.
Höhepunkt war sein großer Erfolg bei der Honens International Piano Competition in Calgary im Jahr 2022, wo er mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde und Jury und Publikum gleichermaßen begeisterte. Der kanadische Wettbewerb ist bekannt dafür, stets die gesamte Künstlerpersönlichkeit im Blick zu haben und Musiker und Musikerinnen auszuzeichnen, bei denen die technische Brillanz mit der intellektuellen und emotionalen Durchdringung der Werke auf besondere Weise im Einklang steht.

Die Saison 2022/23 brachte erfolgreiche Debüts in der Carnegie Hall in New York, eine Rezitaltournee in die europäischen Konzerthäuser sowie Konzertauftritte mit den Orchestern La Monnaie Symphony in Brüssel, der Jerusalem Symphony und dem Orchestre National d’Ile de France. Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 zählen Debüts mit dem Toronto Symphony Orchestra, dem Liechtenstein Symphony Orchestra und dem Haifa Symphony Orchestra, sowie Rezitaldebüts in der Salle Bourgie in Montreal sowie in der Elbphilharmonie, dem Sendesaal in Hannover und dem Robert-Schumann Saal in Düsseldorf im Rahmen der Steinway Preisträgerkonzerte.

Foto © Ewan Nicholson

Tom Borrow

 

„One to watch“, „ein aufregender junger Pianist…Individualität und Eleganz“, waren die Auszeichnungen der internationalen Medien für den britisch-israelischen Pianisten Tom Borrow.

Im Januar 2019 war er gebeten worden, die renommierte Pianistin Khatia Buniatishvili in einer Reihe von 12 Konzerten mit dem Israel Philharmonic Orchester zu ersetzen. Mit nur 36 Stunden Vorlauf spielte er Ravels Klavierkonzert in G und wurde von Publikum und Kritikern sensationell gefeiert. Nach dieser erfolgreichen Serie wurde er in weiteren Galakonzerten in London und Mexiko-Stadt vorgestellt und für eine zweite Abonnementserie erneut eingeladen. Nach seinem hochgelobten US-Debüt 2021 mit dem berühmten Cleveland-Orchestra kürte ihn Musical America zum „New Artist of the Month“. Für die Zeit von 2021 bis 2023 wurde er zum BBC New Generation Artist ernannt. Das hoch angesehene Programm brachte ihm Auftritte mit allen BBC-Orchestern und vielen anderen Klangkörpern. 2021 gab er sein Debüt bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall.

Der 2000 in Tel Aviv geborene Tom Borrow hat jeden nationalen Klavierwettbewerb in Israel gewonnen und ist als Solist mit allen großen Orchestern seines Heimatlandes aufgetreten. Zu seinen Wegbegleitern gehören Murray Perrahia, Sir Andras Schiff, Christoph Eschenbach, Menahem Pressler, um nur einige zu nennen.

Nach seinem Erfolg mit dem Israel Philharmonic Orchester wurde Tom von den großen Orchestern weltweit eingeladen, dazu zählen das Cleveland Orchestra, Baltimore Symphony, Atlanta Symphony, London Philharmonic, Santa Cecilia Orchestra, Tschechische Philharmonie, Sao Paolo Symphony, Orchestre National du Capitole de Toulouse, Orchestra Sinfonica di Milano, Basque National Orchestra und andere. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitete, gehören Semyon Bychkov, Fabio Luisi, Thierry Fischer, Robert Trevino.

Er ist sowohl im Konzert- als auch im Kammermusikbereich gefragt. Einladungen führten ihn in die Wigmore Hall in London, das Concertgebouw in Amsterdam, Berliner Konzerthaus, Alte Oper Frankfurt, zur Vancouver Recital Society und zur Bolzano Concert Society, zum Verbier Festival, Klavier-Festival Ruhr, Festival Piano Aux Jacobins in Toulouse, zum Aldeburgh und Cheltenham Festival.

Foto © Michael Pavia