66. Internationaler Bergischer Kunstpreis der NATIONAL-BANK AG
– Ausstellung vom 15. 6. – 9. 9. 2012

 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:

Marion Benoit
Friederike Haug
Hannah Hummel
Andreas Korte
Marcia Lodonou
Paul Maciejowski
Bettina Marx
Jochen Mühlenbrink (66. Bergischer Kunstpreis)
Andreas Plum
Josefine Reisch
Magdalena von Rudy
Leunora Salihu (66. Bergischer Kunstpreis)
Sandra Schlipkoeter
Fari Shams
Thomas Woll

Begründung der Jury

Vergängliches Verpackungsmaterial wird mit allen Gebrauchsspuren des Alltags zum Bildmotiv, das sich über die gesamte Leinwand erstreckt und das Format beinahe sprengt. Als kompositorischen Kontrast zeigt die Bildmitte eine formale Leere, die inhaltlich auf die Nichtexistenz des Bildes verweisen könnte. Zugleich wird der Objektcharakter der Leinwand thematisiert, der die aktuellen Arbeiten des Künstlers kennzeichnet. Wegwerfmaterialien, Karton oder Klebeband entpuppen sich als illusionistische Malerei. Die perfekte Darstellung der verschiedenen Oberflächen und ihren materiellen, haptischen Eigenschaften neben abstrakt expressiven Gesten erzeugt Scheinbilder und fragt nach dem Bild und seiner Existenz an sich. Profanes und Alltägliches, aber auch Vergängliches und Schmutziges werden zum Inhalt einer sich selbst herausfordernden Malerei.

Aus konträren Ansätzen und Aussagen entwickelt Jochen Mühlenbrink eine überzeugende, innovative Bildsprache, die durch ihre Widersprüche hochgradig spannend und vielschichtig ist.

Jochen Mühlenbrink

1980 / geboren in Freiburg / Breisgau
2001 – 2007 / Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
2007 / Akademiebrief und Meisterschüler von Prof. Markus Lüpertz

Begründung der Jury

Leunora Salihu setzt sich mit klassischen Bildhauerthemen wie Körper, Volumen, Masse, Gewicht, Oberfläche, Farbe und Größe auseinander. Die Präsentationsform im Raum ist Teil ihrer kompositorischen Überlegungen.

Alle bildhauerischen Arbeiten entstehen aus einer Reihe von Vorzeichnungen, mit denen sich die Künstlerin forschend der Form und dem Material nähert. Die prämierte Arbeit ist exemplarisch für das eindrucksvolle Gesamtwerk Leunora Salihus: Aus einer Kreuzform entwickelt sie ein organisch wirkendes Gebilde, das rhythmisch einer logischen Dynamik folgt und endlos fortgedacht werden könnte. Als formaler Gegenpol dient eine quadratische hohle Säule. Die Bodenskulpturen korrespondieren kompositorisch und inhaltlich miteinander und hinterfragen und bewerten die Grundbegriffe der Bildhauerei neu. Die Raumkörper zeigen die Möglichkeiten und Grenzen von Bewegungssimulationen, die Relation organischer und konstruktiver Formenelemente und thematisieren durchdacht die Übergänge von Skulptur, Sockel, Innen- und Außenraum.

Leunora Salihu

1977 / geboren in Prishtina, Kosovo
2006 – 2009 / Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
2009 / Akademiebrief und Meisterschülerin von Prof. Anthony Cragg
2009 – 2011 / Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium der Stadt Duisburg

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