73. Internationaler Bergischer Kunstpreis der NATIONAL-BANK AG
– Ausstellung vom 30. 8. – 27. 10. 2019

 

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler

Helena Biermann
Malte Bruns
Felix Contzen
Yutao Gao
Johanna Honisch
Sangchul Lee
Jonas Maas
Conrad Müller
Beatrice Richter
Lisa-Julie Rüping
Maximilian Klemens Sänger
Émile V. Schlesser
Barbara Schmidt
Silke Schönfeld (73. Internationaler Bergischer Kunstpreis)
David Semper
Tristan Wilczek

Begründung der Jury

Die Zweikanal-Videoinstallation „kommt und guck selber“ zeigt eine junge Lehrerin, die in einem leeren Klassenzimmer einen Aufsatz korrigiert. Der Bericht entspricht den Untertiteln eines IS-Propaganda-Videos, die mit allen orthographischen und grammatikalischen Fehlern transkribiert wurden. Die Lehrerin korrigiert den Text, dessen Herkunft und Autor unbekannt bleiben, ohne auf den Inhalt zu achten.

Silke Schönfeld hinterfragt mit ihrer Arbeit die reglementierte Routine unseres Bildungssystems, das formale Normen über Inhalte stellt. Deren Brisanz bleibt so unentdeckt. Die Aktion steht metaphorisch für ein Gesellschaftskonstrukt, das Missstände übersieht, weil schematisches Handeln nicht ausreicht. Stattdessen ist kritische Reflexion notwendig, um komplexe gesellschaftliche Strukturen sensibel zu erfassen.

Silke Schönfeld

1988 / geboren in Idar-Oberstein
2007 – 2014 / Studium Philosophie, Kunst und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Abschluss 1. Staatexamen
seit 2011 / Mitglied im „Salon Atelier“, Off-Space, Dortmund
2016 – 2017 / Auslandssemester an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem
2014 – 2018 / Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Marcel Odenbach
2013 – 2018 / Studium an der Kunstakademie Münster bei Prof. Aernout Mik (Meisterschülerin)

Lebt und arbeitet in Dortmund
www.silkeschoenfeld.de

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